Die drei Vollhöfe in Drestedt mit den früheren Hausnummern 1, 2 und 3 (Jooms, Peets und Ohlhofs) werden 1563 als solche den Kötnern gegenüber deutlich hervorgehoben, und es dürfte aus dem Vorhandensein dieser drei Höfe auch auf die Bedeutung des Ortsnamens geschlossen werden. Bei dem Grundwort -stedt handelt es sich um ein "Namenswort, das über den ganzen germanischen Siedlungsboden verbreitet ist", und es ist damit die Kennzeichung einer Stätte gemeint, wo die drei Vollhöfe in grauer Vorzeit, als nur diese noch 1197 allein im Ort vorhanden waren, gegründet wurden. Nach den Forschungen der Etymologen treten fast ausnahmslos alle für ein hohes Alter der "-stedt-Orte" ein.
Das Wappen der Ortschaft Drestedt
Im gespaltenen Schild links in Silber drei Häuser
in rot mit schwarzen Dach
Rechts vier Felder in Rot, Silber, Rot, Silber
Bei der Erklärung der Dorfs- und Flurnamen kommt die Forschung auf recht unterschiedliche Ergebnisse. Zwar besteht über Drestedt mit der Erklärung des Ortes, besser der Stätte mit den ursprünglich drei Vollhöfen, "dreen Steden", kein Zweifel, doch soll hier auch auf die Deutung von Hans Bahlow aufmerksam gemacht werden, der die erste Silbe "dre" als aus dem Altnordischen "drag" hervorgegangen anspricht und damit eine "sumpfige Niederung" andeutet, wo die "völkerwanderungszeitlichen" drei Bauern die für ihr Leben geeignete Heimat fanden. Wenn Orts- und Flurnamen von mehreren Forschern untersucht werden, deren Auffassung voneinander abweichen, kann das unterschiedliche Ergebnis nicht nur begrüßt werden, sondern auch zu einer allgemein anerkannten Klärung beitragen. Gerechterweise sollte aber auch diese Deutung uns Drestedtern nicht vorenthalten werden. Ludwig Bückmanns Hinweis auf die drei Vollhöfe im 12. Jahrhundert, genau 1197 als Drestide, "liegt die Erklärung durch das Zahlwort thri, thrie, threa nahe, dessen Aussprache sich sich ja zu drê entwickelt hat". An diese Deutung hat auch der Heraldiker bei dem Entwurf eines Wappens für die ehemalige Gemeinde Drestedt angeknüpft.
(Quelle: Vier-Dörfer-Chronik)
Auf dem oberen Bild sehen sie die alte Bahnhofsgaststätte. Sie liegt in der Bahnhofstraße und nach einem Brand und mehreren Umbauten nach dem Krieg ist diese heute noch in Bewirtung. Diese gehörte damals Johann Aldag. Sie wird seit 1993 bewirtet durch die Familie Janusz Laska. Auf dem unteren Bild sehen sie die alte Gaststätte welche an der Hauptstraße (Trelder Straße) lag. Diese wird nicht mehr bewirtet und heute ist dieses Haus ein Wohnhaus. Wenn man die Trelde Straße in Drestedt durchfährt kann man dieses Haus heute noch so stehen sehen!
Wo liegt Drestedt überhaupt?
Die Ortschaft Drestedt gehört heute der Samtgemeinde Hollenstedt an. Wir liegen am Rande der Lüneburger Heide zwischen Hamburg und Bremen. Die Ortschaft liegt im Landkreis Harburg im Regierungsbezirk Lüneburg. Auf der Karte sehen wir die genaue Lage der Ortschaft. Sie liegt in direkter Nähe der Autobahn A1 (zu erreichen über den Abfahren Rade oder Hollenstedt) und in direkter Nähe der Bundesstraße B 75 zwischen Buchholz in der Nordheide und Tostedt. Der Ort Drestedt hat zur Zeit ca. 776 Einwohner (Stand: 31.12.2013).
Topographische Landkarte 1:25 000
Drestedt und die Landwirtschaft mit seinen Höfen
Hier sehen wir das alte Bauernhaus von Erhorns gezeigt. Dieses wurde 1962 abgerissen und wich damit dem Neubau. Auf dem Balken über den Missendöör stand der Spruch: "Unsern Ausgang segne Gott, unsern Eingang gleichermaßen, segne unser täglich Brot, segne unser Thun und Lassen, segne uns mit selgem Sterben und mach uns zu Himmels Erben." Das war der damalige fünfte Hof im Dorf: Hofname Jaaks.
Das nun folgende Bild ist das Bauernhaus von Hans Heinrich Meyer (Hofname Meyer) gezeigt. Erbaut wurde es 1849 und war mit der Hausnummer 11 nun der elfte Hof im Dorf. Hofname: Meyer. Dieses ist das Elternhaus meiner Großeltern und Eltern.
Niedersächsisches Bauernhaus auf Peets Hof, Drstedt Nr. 2, erbaut im Jahre 1667. Der Balkenspruch über der Missendöör lautete: "Genieße, was dir Gott beschieden, entbehre gern, was du nicht hast! Ein jeder Stand hat seinen Frieden, ein jeder Stand hat seine Last!"
(Lichtbild eines Gemäldes von F. Torgersen.)
Das ist das alte Backhaus auf dem Peets Hof in Drestedt. Dieses Gebäude ist heute noch zu bewundern.
Das ist der Hof 8 aus Drestedt. Der Hofname Tietens entstand aus dem Rufnamen von Titke Borens von 1628 wo der Hof in Drestedt gegründet wurde.
Oben ist das Bauernhaus zu erkennen und unten der alte Schaafstall. Die Lichtbilder stammen aus dem Jahre 1913.
Das war nun ein kleiner Auszug aus der Geschichte des Dorfes Drestedt. Die Bilder sowie die Angaben über die Höfe wurden aus der Chronik ehemaliger Gemeinden von Wilhelm Marquardt von 1979 entnommen. Sollten einige Bilder nicht so gut zu erkennen sein dann bitte ich um Entschuldigung, diese sind aus der Vier-Dörfer-Chronik herausgescannt.